TY - JOUR
T1 - William Penn und sein Essay Towards the Present and Future Peace of Europe (1693): Friedensfürst, Vordenker europäischer Einigung oder Machtpolitiker?
AU - Patel, K.K.
PY - 2012/10
Y1 - 2012/10
N2 - William penn’s „an essay towards the present and future peace of europe; by the establishment of an european dyet, parliament, or estates“ aus dem jahr 1693 gehört zu den schriften, die in keiner ideengeschichtlichen analyse von plänen europäischer einigung fehlt. Dennoch lässt sich das werk des berühmten quäkers nur schwer einordnen, vor allem dann, wenn man sich für penns motive interessiert und für den spezifischen erfahrungshorizont, vor dem er seine überlegungen formulierte. Der aufsatz geht diesen problemen nach und verdeutlicht neben den relativ gut bekannten idealistischen motiven penns, wie sehr sein text auf konkrete politische probleme seiner zeit reagierte. Bei allem idealismus offenbart sich so ein zutiefst realistisch-pragmatischer zug in penns denken. Darüber hinaus wird die these vertreten, dass nicht nur die ideen und politischen konstellation seiner zeit erörtert werden müssen, um penns motive für den essay zu verstehen. Vielmehr verfolgte penn damit auch handfeste eigene interessen. In diesem sinne ist der essay als versuch zu lesen, seinen autor nach der „glorious revolution“ von 1688 politisch zu rehabilitieren. Weiterhin wird penns friedensschrift mit seiner außereuropäischen erfahrung in amerika in beziehung gesetzt. Dabei zeigt sich, dass die amerikanische erfahrung nur sehr vermittelt in den essay einfloss und eine wichtige ambivalenz in penns denken aufzeigt. Dieses erweist sich als eurozentrischer, als es die forschung bisher gesehen hat; es stellt sogar einen wichtigen beitrag dazu dar, eurozentrismus als solchen erst zu begründen.
AB - William penn’s „an essay towards the present and future peace of europe; by the establishment of an european dyet, parliament, or estates“ aus dem jahr 1693 gehört zu den schriften, die in keiner ideengeschichtlichen analyse von plänen europäischer einigung fehlt. Dennoch lässt sich das werk des berühmten quäkers nur schwer einordnen, vor allem dann, wenn man sich für penns motive interessiert und für den spezifischen erfahrungshorizont, vor dem er seine überlegungen formulierte. Der aufsatz geht diesen problemen nach und verdeutlicht neben den relativ gut bekannten idealistischen motiven penns, wie sehr sein text auf konkrete politische probleme seiner zeit reagierte. Bei allem idealismus offenbart sich so ein zutiefst realistisch-pragmatischer zug in penns denken. Darüber hinaus wird die these vertreten, dass nicht nur die ideen und politischen konstellation seiner zeit erörtert werden müssen, um penns motive für den essay zu verstehen. Vielmehr verfolgte penn damit auch handfeste eigene interessen. In diesem sinne ist der essay als versuch zu lesen, seinen autor nach der „glorious revolution“ von 1688 politisch zu rehabilitieren. Weiterhin wird penns friedensschrift mit seiner außereuropäischen erfahrung in amerika in beziehung gesetzt. Dabei zeigt sich, dass die amerikanische erfahrung nur sehr vermittelt in den essay einfloss und eine wichtige ambivalenz in penns denken aufzeigt. Dieses erweist sich als eurozentrischer, als es die forschung bisher gesehen hat; es stellt sogar einen wichtigen beitrag dazu dar, eurozentrismus als solchen erst zu begründen.
U2 - 10.1524/hzhz.2012.0463
DO - 10.1524/hzhz.2012.0463
M3 - Article
SN - 0018-2613
VL - 295
SP - 330
EP - 357
JO - Historische Zeitschrift
JF - Historische Zeitschrift
IS - 2
ER -