Die Profession, der Patient und das medizinische Wissen: Von der kurativen Medizin zur Risikoprävention

Translated title of the contribution: The profession, the patient, and medical knowledge: From curative medicine to the prevention of risk

    Research output: Contribution to journalArticleAcademicpeer-review

    Abstract

    Im medizinischen Diskurs, zunehmend aber auch in der ärztlichen Praxis, wird die Tendenz sichtbar, Handlungspotentiale des Patienten zu mobilisieren. Damit kommt eine Paradoxie zum Tragen, die schon in die Struktur der modernen Medizin eingebaut ist: Einerseits führte die Durchsetzung professioneller Autonomie dazu, daß der Patient von der Kontrolle des medizinischen Wissens ausgeschlossen wurde. Insofern die Medizin personenbezogene Dienstleistungen erbringt, strebt sie andererseits immer auch dessen Orientierung auf der Grundlage medizinischen Wissens an. Mit dem Risikofaktorenkonzept und einer verstärkten Mobilisierung des Patienten spitzt sich dieses Spannungsverhältnis heute drastisch zu. Unter dem Aspekt der „compliance“ wird der Patient zum Objekt eines neuen Diskurses und mit ihm verknüpfter Disziplinartechnologien.
    Translated title of the contributionThe profession, the patient, and medical knowledge: From curative medicine to the prevention of risk
    Original languageGerman
    Pages (from-to)353-366
    Number of pages13
    JournalZeitschrift fur Soziologie
    Volume16
    Issue number5
    DOIs
    Publication statusPublished - 1987

    Keywords

    • professions, medicine, risk, doctor-patient relationship, complicance

    Cite this