Abstract
Neurobiologische Erkenntnisse spielen in zunehmenden Maße eine Rolle für die Erklärung der Genese und des Verlaufes antisozialen Verhaltens und damit verbundener psychiatrischer Störungen. Dieser Beitrag untersucht proaktiv ethische Fragen der Anwendung neurobiologischer Ansätze bei der Prävention antisozialen Verhaltens bei Kindern. Die medizinethischen Prinzipien der informierten Einwilligung und des “best interest” liegen dieser Analyse zugrunde. Des Weiteren ist es wichtig, zwischen verschiedenen möglichen Zielgruppen zu differenzieren. Ethisch gesehen macht es einen wichtigen Unterschied, ob es bei Früherkennung und Prävention um asymptomatische Kinder mit einem erhöhten Risiko geht, um die Untertypierung von Kindern mit bestehenden Verhaltensproblemen oder um verhaltensgestörte Kinder deren Eltern einen Kinderpsychiater um Hilfe bitten. Letztendlich ist es von sekundärem Interesse, ob präventive Maßnahmen auf neurobiologischer oder psychologischer Forschung beruhen. Wichtiger ist es festzulegen, an wen sie sich richten und wie mit ihnen umgegangen wird.
Translated title of the contribution | Prevention of antisocial behavior in children: Ethical implications of a neurobiological approach |
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Original language | German |
Pages (from-to) | 992-996 |
Number of pages | 5 |
Journal | Nervenheilkunde |
Volume | 30 |
Issue number | 12 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2011 |